Die Häufigkeit, mit der Frauen in der EU körperlicher Gewalt ausgesetzt sind, verlangt neue Aufmerksamkeit der Politik. Laut einer
Studie der European Union Agency for Fundamental Rights (2014) sind insbesondere junge Frauen im Alter von 18 und 29 Jahren gefährdet. Die Erhebung ergab, dass jede zehnte Frau seit dem 15. Lebensjahr körperliche und/oder sexuelle Gewalt erfahren hat und jede zwanzigste Frau in dieser Altersklasse schon einmal vergewaltigt worden ist. Gewalt gegen Frauen ist ein in der EU weit verbreiteter Menschenrechtsverstoß mit einer hohen Dunkelziffer. Es gilt daher, die politischen Entscheidungsträger in den Mitgliedsstaaten der EU, bei der Erarbeitung und Umsetzung von umfassenden Maßnahmen zur Verhinderung geschlechtsbezogener Gewalt, zu unterstützen. Ob man Gewalt gegen Frauen im eigenen Land als verbreitet oder selten wahrnimmt, hängt von der eigenen Erfahrung mit Gewalt ab. Diese Erfahrungen können sich sowohl auf Partnerschaften beziehen als auch auf das Wissen um andere Frauen beispielsweise am Arbeits- oder Studienplatz, die Opfer von Gewalt geworden sind oder auf die Kenntnis von Kampagnen zu Gewalt gegen Frauen. Gezielte Kampagnen auf der Ebene der EU-Mitgliedsstaaten sind dringend erforderlich, um die Gesellschaft über geschlechtsbezogene Gewalt aufzuklären, für Prävention zu sorgen und Opfer zur Meldung von Vorfällen zu ermutigen.
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